In der Comeniusstraße in Merkstein wird bald eine Unterkunft für Geflüchtete entstehen. In diesem Artikel informieren wir über die wichtigsten Details und nehmen auch zu diesem Thema Stellung:
Warum wird eine Flüchtlingsunterkunft gebaut?
Zurzeit sind in Merkstein zwei Turnhallen für die Unterbringung von Geflüchteten belegt. Dies ist sowohl für die Sportinfrastruktur als auch für die Geflüchteten eine unbefriedigende Situation. Auch vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Belange, damit eine bessere und effizientere Betreuung der Geflüchteten vor Ort erfolgen kann, ist eine Unterkunft in diesem Maßstab unabdingbar. Zumal die Herrichtung von älteren Unterkünften viele finanzielle Mittel fordert.
Wird nicht eine dezentrale Unterbringung verfolgt?
Ja, wird sie weiterhin. Nur können wir verfügbaren und wenn verfügbar in Teilen sanierungsbedürftigen Wohnraum nicht herzaubern. Der Wohnungsmarkt ist derzeit für alle Gesellschaftsschichten angespannt, damit ist die Suche nach Wohnraum für Geflüchtete ebenfalls schwierig. Es wird sich weiterhin um eine dezentrale Unterbringungsmöglichkeit im Sinne der Anwohner und der Geflüchteten bemüht.
Kommen mit der Unterkunft für 128 Geflüchtete weitere 128 Geflüchtete nach Merkstein?
Nein, dies ist nicht geplant. Mit Inbetriebnahme der Flüchtlingsunterkunft in der Comeniusstraße werden alle derzeit in den Turnhallen An der Waidmühl und Geilenkirchener Straße untergebrachten Geflüchteten in die neue Unterkunft umziehen. So sind die Turnhallen wieder für ihren Zweck, den Schul- und Vereinssport, verfügbar.
Wie steht es um die Sicherheit für die Anwohnerinnen und Anwohner?
Für die Sicherheit in Hinblick auf die Unterkünft ist das Ordnungsamt der Stadt Herzogenrath sowie die Polizei Aachen zuständig. Insbesondere das Ordnungsamt kann laut Aussage der Verwaltung lageabhängig den Präsenzdienst an den Flüchtlingsunterkünften verstärken. Die allgemeine Kriminalstatistik in Herzogenrath ist dieses Jahr rückläufig.
Wie wird sich die Zahl der Geflüchteten entwickeln?
Das können wir nicht beantworten, da die Fluchtbewegungen und damit die Zuweisungen an Geflüchteten nach Herzogenrath ein dynamischer Prozess sind. Wir als Bündnis 90/Die Grünen Herzogenrath wünschen uns, dass keine Menschen auf dieser Welt flüchten müssen, dass kein Krieg herrscht oder auch dass ein unabhängiges Land der ehemaligen Sowjetunion - die Ukraine - in Frieden und Sicherheit unabhängig existieren kann. Die Realität sieht leider anders aus.
Ein paar Worte in eigener Sache
Auch uns gehen die Ereignisse in Solingen und in anderen Orten nahe. Wir können keinem Menschen, egal ob einheimisch oder geflüchtete, in den Kopf schauen und damit nicht erkennen, ob dieser friedliebend oder gefährlich sein kann. Wir halten es daher für falsch und ebenso sehr gefährlich Gruppen von Menschen nur wegen ihrer Nationalitäten vorzuverurteilen. Wir stellen uns gegen jede Form von Extremismus, sei es politisch oder religiös, weil uns unsere Stadt am Herzen liegt